Seit 2009 führt das Archäologische Seminar der Universität Basel unter der Leitung von Prof. Dr. Martin A. Guggisberg im süditalienischen Francavilla Marittima (CS) jeweils im Sommer eine Lehr- und Forschungsgrabung durch. Im Mittelpunkt der Ausgrabungen steht eine eisenzeitliche Nekropole am Rande der Sibaritide, einer Küstenebene am Golf von Tarent, die ihren Namen der um 720 v. Chr. gegründeten griechischen Kolonie Sybaris verdankt.
Francavilla ist eine der wenigen eisenzeitlichen Fundstellen in der Region, für die sowohl die Nekropole als auch die Siedlung bekannt und teilweise auch untersucht sind. In der Eisenzeit gehörte die hier ansässige Bevölkerung nach den Überlieferungen griechischer Schriftsteller zum Kulturkreis der Oinotrier. Archäologisch zeichnen sich diese vor allem durch ihre geometrisch bemalte Keramik und den Ritus der Hockerbestattung aus.
Bisher konnten vom Basler Projekt 27 Gräber in drei verschiedenen Arealen freigelegt werden. In ihnen spiegelt sich der Austausch der einheimischen Bevölkerung mit den griechischen Seefahren, Händlern und Siedlern, der in der Zeit vor der Gründung von Sybaris besonders intensiv war, in vielfacher Weise wieder. Wie der Kontakt mit der Aussenwelt die einheimische Kultur beeinflusst hat und warum zahlreiche Bestattungsareal genau zu dem Zeitpunkt aufgegeben wurden, als die griechische Kolonie in nur 10 km Entfernung gegründet wurde, sind Fragen, die im Mittelpunkt des Basler Forschungsprojektes stehen.
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