Seit dem Jahr 2008 führt der Fachbereich Klassische Archäologie des Instituts für Archäologie der Universität Zürich in Spina Ausgrabungen durch. Das Grabungsgelände befindet sich nahe des mittelalterlichen Städtchens Comacchio (Provinz Ferrara, Emilia Romagna). Die etruskische Stadt Spina ist durch seine geographische Lage, seine Geschichte, die intensiven Kontakte mit Griechenland und den Reichtum seiner Gräber als bedeutendes regionales und überregionales Zentrum zu charakterisieren.
Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, den Mangel an gesicherten archäologischen Fakten zur antiken Stadt Spina zu beheben und Fragen der Urbanistik, des Wohnbaus sowie der Chronologie zu klären. Die archäologische Erforschung etruskischer Städte und Siedlungen, aber auch einzelner Wohnhäuser stand trotz einer Reihe von Ausgrabungen lange Zeit nicht im Mittelpunkt des Interessens.
Durch stratigraphische Untersuchungen auf einer begrenzten Fläche wird versucht, die verschiedenen Siedlungsphasen (spätes 6. Jh. v. Chr. bis frühes 3. Jh. v. Chr.) deutlicher herauszuarbeiten, die Architektur der Bauten Spinas zu untersuchen und einen Einblick in die Ausstattung eines etruskischen Wohnhauses zu gewinnen. Übergreifende Fragen zur Urbanistik der Stadt wurden im Rahmen der geophysikalischen Prospektion des Stadtgebietes geklärt und werden nun um stratigraphische Befunde zu den Wohnbauten und den Kanälen der einzelnen Siedlungsphasen ergänzt. Zudem wird mittels naturwissenschaftlicher Untersuchungen im Bereich der Paläobotanik, der Archäozoologie, der Hölzer und der Gaschromatographie versucht, ein umfassenderes Bild dieser etruskischen Stadt, ihrer Wirtschaft und ihrer Umgebung zu gewinnen.
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